POSSIBLE ARTS

Diplomand/innen und Meisterschüler/innen

der Kunstakademie Berlin-Weissensse (Klasse Prof. Tristan J. Pranyko)

19. Aug. - 17. Sep. 2011

 

In der Zeit vom 19. August bis 17.September 2011 zeigen 12 Diplomanden und Meisterschüler aus der Klasse von Tristan J. Pranyko ihre Arbeiten im Kunstverein Viernheim.
Die gezeigten Exponate siedeln im Experimentierfeld zwischen Skulptur, Plastik, Brikolage, Fotografie, Malerei, Mode und Design, wobei sie sich einer Kategorisierung und Festlegung auf klassische Genres bewusst entziehen.

Landläufig hat sich die Meinung durchgesetzt, die Kunst habe ihre Möglichkeiten komplett erschlossen und ausgeschöpft. Weiße Flecken auf der Landkarte wurden besetzt und sind zu bekanntem Terrain geworden. Selbst künstlerische Brachen sind mittlerweile besiedelt - Pionierleistungen unmöglich geworden.
Durch die Ökonomisierung der Lebensbereiche und auch der Kunst, bekommt Wert, was nur begrenzt verfügbar ist, ungeachtet der Qualität: Neu um jeden Preis.
„possible arts" steht für einen Gegenentwurf: jenseits von feudalen Gebietsansprüchen wird experimentiert und geforscht. Der Prozess erzwingt die Erfindung geeigneter Werkzeuge und entwirft die Regeln ihrer Handhabung. Am Ende stehen die Werke als Zeuge vollzogener Entwicklungen und zurückgelegter Stecken.
„anything goes" markiert nicht nur eine Grenzenlosigkeit bei der Wahl der Mittel und Wege, sondern schließt explizit die Möglichkeit und das Recht zur Wiederholung ein ohne sich die Unterstellung des Epigonentums einzuhandeln. Liam Gallagher kontert auf den Vorwurf, dass es doch langweilig sei, dass „Oasis" jetzt auch, wie vor ihnen „The Who" und die Stones, Sessel aus Hotelzimmerfenstern schleudern und dicke Autos fahren würden: „So what - we never did it before!"
Na und? Legitim, was zum Erkenntnisgewinn beiträgt.

"anything goes" wird hier als Entgrenzung des künstlerischen Schaffens im Dienste des Werks und Arbeitsprozesses verstanden, nicht als Zeichen der Orientierungslosigkeit. Selbstverständlich und souverän agieren die Protagonisten zwischen den Disziplinen.
So ist die Synthese individueller Wahrnehmungen und gestalterischer Positionen, jenseits des etablierten Kunstbetriebs, Ansatz geworden für den Willen und Mut zum Experiment - die Ausstellungsräume sind das Labor.

Prof. Tristan J. Pranyko

 

 

 


Daniel Wolter "Habitat 10"

Matthias Kebelmann "T26"

Gregor Wedl "o.T."